Global Entrepreneurship Monitor Austria 2022/23 veröffentlicht

21. April 2023

Wachsende Dynamik, viele Chancen: Neuer Global Entrepreneurship Monitor stellt Unternehmerland Österreich gutes Zeugnis aus

Größte internationale Studie zu Unternehmertum 2022/23: In Österreich sieht jede/r Zweite gute Gründungsmöglichkeiten in eigener Region – hierzulande wird gegründet, um die Welt zu verbessern

Die größte internationale Vergleichsstudie zum Unternehmertum, der GEM (Global Entrepreneurship Monitor), stellt Österreich in seiner neuesten Auflage 2022/23 ein gutes Zeugnis aus: Die Gründungsdynamik in Österreich nimmt wieder an Fahrt auf. Zudem beurteilt die österreichische Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter die Gründungsmöglichkeiten deutlich positiver als noch vor zwei Jahren.

Ein positives Signal für den Unternehmensstandort Österreich, betonte BMAW Generalsekretärin Eva Landrichtinger beim GEM-Launch-Event am Freitag in Wien: „49,5% der erwerbsfähigen Bevölkerung sieht derzeit gute Gründungsmöglichkeiten in ihrer Region. Das ist sehr erfreulich und zeigt deutlich, dass in Österreich viel Unternehmergeist und großes Potential im Unternehmertum vorhanden ist.“

Österreich verbessert sich damit im Vergleich mit den teilnehmenden europäischen Ländern auf Rang 10 und nimmt in der DACH-Region sogar die Spitzenposition ein. Ebenfalls jeder / jede Zweite betrachtet hierzulande eine Unternehmensgründung als erstrebenswerte Karriereoption (plus 4,7 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020). Nach den Krisenjahren kommt auch wieder mehr Dynamik in die Jungunternehmer:innen-Landschaft Österreichs: Gemessen an der gesamten Erwerbsbevölkerung, sind hierzulande 6,8% Jungunternehmer:innen. Auch die Zahl jener Jungunternehmen, die international tätig sind, steigt langsam wieder.

Gründen, um die Welt zu verbessern

Zwar ist die Bestreitung des Lebensunterhalts ein vorherrschendes Gründungsmotiv für Jungunternehmen, jedoch stehen den monetären Absichten auch höhere Motive gegenüber. Mehr als zwei Drittel der österreichischen Jungunternehmen berücksichtigen Umwelt- oder soziale Aspekte bei Unternehmensentscheidungen und 37,9% der neuen Unternehmerinnen und Unternehmer gründen, um die Welt zum Besseren zu verändern. Es wäre aber noch mehr Potenzial vorhanden: Die Sustainable Development Goals sind beispielsweise nur weniger als einem Drittel der Jungunternehmen bekannt.

Frauenanteil bei Unternehmensgründungen steigt

Während die Gründungsdynamik in Österreich langsam zunimmt, gibt es beim Entschluss ein Unternehmen zu gründen, nun verstärkt Gründungen durch Frauen. Der Frauenanteil steigt erfreulicherweise auf 44,8%. Es gibt jedoch noch viel zu tun, denn der Frauenanteil geht mit der Technologieintensität des Unternehmens stark zurück und 28,7% der Gründungsteams sind noch immer rein männlich“, so Amelie Groß, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich. Ein hoher Bildungsgrad ist außerdem erneut allgemein ein hoher Treiber für unternehmerische Aktivität.

Hervorragendes Förderangebot – Herausforderungen bei Bildung

Während die Politik in Bezug auf Unternehmertum in Österreich durchschnittliche Bewertungen erhält, wird das heimische Förderangebot zur Unterstützung junger Unternehmen als sehr positiv wahrgenommen und erreicht im internationalen GEM-Vergleich heuer sogar Rang eins“, erläutert Christian Friedl, Studienleiter für Österreich und Professor am FH JOANNEUM in Graz, die Ergebnisse der Expert:innen-Interviews, die sich im GEM mit der Befragung der Bevölkerung zur umfassenden Analyse zusammenfügen.

Verbesserungsbedarf gibt es demnach im Bereich Entrepreneurship Education, und zwar vor allem in Schulen und der Berufsbildung. In der Gesamtbewertung des unternehmerischen Ökosystems liegt Österreich sowohl im europäischen als auch im internationalen Vergleich erneut im Mittelfeld. „Das deutet auf eine gewisse Resilienz des heimischen Ökosystems hin, insbesondere aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen“, so Friedl.

 
Über GEM

Der GEM ist die größte internationale Vergleichsstudie zum Unternehmertum, an der Österreich seit 2012 regelmäßig teilnimmt. Die quantitative Erhebung des GEM Österreich basiert auf einer repräsentativen Umfrage der erwerbsfähigen Bevölkerung (n = 4.602), dazu ergänzend bewerten 37 Expertinnen und Experten den Zustand des unternehmerischen Ökosystems. Auf Basis der nun seit zehn Jahren in regelmäßigen Abständen erhobenen Daten werden entsprechende Handlungsempfehlungen identifiziert.

PartnerInnen: BMAW, WKÖ, BMK, aws, eXplore!, WKW, Rat FTE, FFG, FH JOANNEUM, Joanneum Research

 

Kontakt: Austria Wirtschaftsservice; Matthias Bischof; E: m.bischof@aws.at

FH JOANNEUM, Christian Friedl, E: christian.friedl@fh-joanneum.at

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